Kennst du das Gefühl, wenn du mit Freunden zusammensitzt und einer von ihnen auf einmal mit einer komplett abwegigen Idee um die Ecke kommt? So ähnlich fühle ich mich manchmal, wenn ich die Nachrichten verfolge und sehe, was in der politischen Welt so alles passiert. Nehmen wir zum Beispiel die kürzliche Aussage von Ted Cruz über Donald Trumps Vorstellung, Barack Obama wegen Hochverrats anzuklagen. Ernsthaft?

Lassen wir mal die Absurdität dieser Idee für einen Moment beiseite – selbst wenn es ein Fünkchen Wahrheit gäbe, stehen die Chancen bei null, dass ein ehemaliger Präsident für offizielle Handlungen während seiner Amtszeit rechtlich belangt werden könnte. In den USA sind Präsidenten nämlich immun für das, was sie in ihrem Amt tun. Das bedeutet, egal wie sehr es in den Fingern jucken mag, die Ex-Präsidenten können nicht einfach so verklagt werden.

Warum also diese Verschwörungstheorien? Ich habe das Gefühl, dass es oft darum geht, Aufmerksamkeit zu erregen oder von anderen Themen abzulenken. Das ist wie das politische Äquivalent zu dem einen Freund, der immer die unmöglichsten Geschichten erzählt, damit alle Augen auf ihn gerichtet sind. Nur sind die Konsequenzen hier bedeutend ernster.

Außerdem scheint es so, dass einige Politiker gerne auf den Zug aufspringen, auch wenn sie selbst wissen, dass er gegen die Wand fahren wird. Vielleicht, weil sie denken, dass es sich politisch auszahlt oder dass es ohnehin schon so viel Lärm gibt, dass niemand den Unterschied bemerken wird.

Das Problem dabei ist, dass es das Vertrauen in die Politik als Ganzes untergräbt. Wenn immer wieder solche Hirngespinste aufkommen und von einigen Gruppen ernsthaft diskutiert werden, verlieren wir als Wähler irgendwann das Gefühl dafür, was wichtig und real ist. Und das ist nicht nur eine schlechte Nachricht für Politiker, sondern für uns alle.

Ganz ehrlich, manchmal wünsche ich mir einfach ein bisschen mehr Bodenhaftung in der Politik. Und weniger Fieberträume.